Was ist agenda setting?

Agenda Setting: Wie Medien unsere Wahrnehmung prägen

Agenda Setting ist ein Kommunikationsmodell, das beschreibt, wie die Medien beeinflussen, welche Themen die Öffentlichkeit als wichtig wahrnimmt. Kurz gesagt: Die Medien bestimmen nicht was wir denken (Meinungsbeeinflussung), sondern worüber wir denken.

Das Modell basiert auf zwei zentralen Annahmen:

  1. Die Medien berichten selektiv über bestimmte Themen. Nicht alle Ereignisse und Probleme werden in gleicher Weise oder überhaupt thematisiert.
  2. Die Gewichtung, die die Medien bestimmten Themen geben, beeinflusst die Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Je prominenter ein Thema in den Medien präsentiert wird, desto wichtiger wird es von der Öffentlichkeit eingeschätzt.

Kernprinzipien:

  • Selektion: Medien wählen aus der Fülle an Informationen aus, welche Themen sie aufgreifen und wie sie diese darstellen.
  • Hervorhebung: Durch Frequenz, Platzierung und Gestaltung (z.B. Schlagzeilen, Bilder) heben Medien bestimmte Themen hervor.
  • Wahrnehmung: Die Öffentlichkeit orientiert sich an der Themenagenda der Medien und nimmt die hervorgehobenen Themen als relevant wahr.

Beteiligte Akteure:

  • Medien: Zeitungen, Fernsehen, Radio, Online-Medien etc. Sie sind die Hauptakteure im Agenda-Setting-Prozess.
  • Politiker und politische Akteure: Versuchen, ihre Themen in die Medienagenda zu bringen.
  • Interessengruppen: Ebenso daran interessiert, ihre Anliegen durch Medienaufmerksamkeit zu fördern.
  • Öffentlichkeit: Nimmt die Medienagenda wahr und bildet daraus ihre eigene Agenda.

Bedeutung und Kritik:

Agenda Setting ist ein wirkungsvolles Modell, um zu verstehen, wie Medien unsere Wahrnehmung der Welt beeinflussen. Es wird oft im Zusammenhang mit Wahlen, politischen Kampagnen und gesellschaftlichen Debatten diskutiert.

Kritik am Modell bezieht sich unter anderem auf:

  • Die Annahme einer passiven Öffentlichkeit: Die Öffentlichkeit wird oft als passiver Empfänger der Medienagenda dargestellt, ohne Berücksichtigung eigener Interessen und Meinungen.
  • Die Schwierigkeit, Kausalität nachzuweisen: Es ist oft schwierig, eindeutig nachzuweisen, dass die Medienagenda tatsächlich die öffentliche Agenda beeinflusst und nicht umgekehrt.

Relevante Themenfelder (mit Verlinkung):

  • <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Medienwirkung">Medienwirkung</a>
  • <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Öffentliche%20Meinung">Öffentliche Meinung</a>
  • <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Politische%20Kommunikation">Politische Kommunikation</a>
  • <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Framing">Framing</a> (Eng verwandt mit Agenda Setting)